140 characters in these streets

Wir leben in einer Gesellschaft, die schnelllebiger und somit ungeduldiger denn je ist. Ein Klick, ein Like, ein Swipe: insta or it didn't happen. Während diese Tatsache für den Einzelnen zur Chance wird, so hat sie doch speziell für Sportler gravierende Folgen. Erfolg ist das, was zählt, was gute Fotos erzeugt, was Sponsoren anzieht, kurzum: das, was die Leute interessiert, was sie sehen wollen. Leider ist das Ganze  nicht so einfach. Vor allem Geduld ist, was uns täglich im Training begleitet. Glamouröse Bilder mit glänzenden Medaillen in der Hand sind nur ein Bruchteil dessen, was der Sport zu bieten hat. Meist sind es beides, die kleinen und großen Siege und Visionen, die uns antreiben. Sei es der große Traum von Olympia, oder das erste Mal Freiwasserschwimmen im See: was uns antreibt ist nicht immer greifbar, nicht immer nachvollziehbar, nicht immer mit einem Like an zu erkennen. Aber es ist viel mehr als als ein Stück Metal an einem Band.  

Auf ein langfristiges Ziel hin zu trainieren bedeutet vor allem, sich auf den Weg zu machen. Sich auch zu motivieren, wenn man gerade nach einer herben Niederlage am Boden liegt. Aufzustehen, wenn der Wecker um 5 Uhr klingelt. Trotzdem zu springen, auch wenn man schon fünf Mal gegen die blöde Box geprallt ist. Noch einen Klimmzug zu machen, obwohl einem völlig unklar ist, wie man den gerade eben davor geschafft hat. Noch 3 Züge zu machen, obwohl man schon vor 5 hätte atmen müssen. Jetzt nochmal richtig Gas zu geben, obwohl man es kaum aus dem Wasser auf den Block schafft. Und vor allem: trotzdem an sich zu glauben, auch wenn der erhoffte und in diesen vielen Momenten der Qual erarbeitete Leistungssprung ausbleibt. Da all diese kleinen und großen Hindernisse unmöglich in eine kleine Instagram Caption passen können, gehen wir mit diesem Blog Umwege. Oder neue Wege. Oder längst schon wieder alte Wege. Auf alle Fälle sind wir unterwegs, und das ist was zählt.